Nach ein bisschen mehr als 28 Stunden, 3 Flügen, 3 Busfahrten und einer Fähre waren wir auf der Insel Santa Cruz und damit den Islas Galapagos angekommen. Obwohl wir alle möglichen Kontrollen durchlaufen hatten, waren wir immer noch im Besitz all unserer Essensvorräte (inklusive Tomatensoße und Parmesan) die wir zum Kochen bereits in Chile aufgestockt hatten. Unser Ziel die Insel Isabella war jetzt nur noch zwei Stunden Bootsfahrt von uns entfernt. Leider hatten wir bei der ganzen Planung im Voraus nicht bedacht, dass das letzte Boot bereits um 14:00 gestartet war 🙈. Immerhin waren wir recht schnell unter und auch die bereits gebuchte Nacht auf der Isabella mussten wir nicht zahlen. Alles doch flexibler als wir das erwartet hatten, denn offiziell muss man einen kompletten Reiseplan inklusive Flugtickets und Unterkünfte nachweisen.

Direkt am ersten Abend konnten wir Bekanntschaft mit dem ein oder anderen tierischen Inselbewohner machen. So waren Seehunde, Krebse und die Wasserleguane direkt am Hafen als Begrüßungskomitee an Ort und Stelle. Beim Abendessen tauchten wir in das typische Leben ein und aßen bei einem der Kioske die am Abend die Straße für ihre Tische und Stühle sperren. Muy rico y fresco! Zum Essen gabs Skorpionfisch, Achtung in freier Wildbahn giftig!
Gleichzeitig waren auch hier die Vorbereitungen für den Carneval im vollen Gange. Hier: Die Wahl zur Miss Galapagos!

Isla Isabella

Nach unserem unfreiwilligen Stopp ging es dann am folgenden Tag mit der Fähre auf die Isla Isabella. Diese Insel ist eine der westlichsten Inseln des Archipels und viel ruhiger und ursprünglicher als Santa Cruz. Ein perfekter Ort um sich von den Reisestrapazen zu erholen und die Tierwelt zu erkunden. Zum Eintauchen in die Unterwasserwelt reicht ein Schnorchel und Taucherbrille und los gehts!

Ob im Hafen oder im nahegelegenen natürlichen Pool der Concha Perla gibt es überall etwas Neues zu entdecken. Von Rochen über Haie oder Kugelfische ist wirklich alles geboten. Ein besonderes Highlight waren für uns die Wasserschildkröten bei den sogenannten los tunneles. Die durch erkaltetes Lavagestein geformte Landschaft ist nur per Boot zu erreichen und beherbergt neben den 🐢 auch Blaufußtölpel, Seepferdchen und Riffhaie. Allein die Anfahrt war schon ein abenteuerliches Unterfangen da der Kapitän das Schiff zwischen zwei brandenden Wellen im richtigen Moment durch die Felsformationen navigieren musste. Nur was für echte Profis!

Neben der Unterwasserwelt bieten die teilweise sehr grünen Vulkaninseln einige tolle Aktivitäten. So radelten wir an einem Tag zur sogenannten Mauer der Tränen, welche von Sträflingen in den 50er Jahren als Beschäftigung gebaut wurde. Da wir bei gefühlten 35 °C die Mauer erreichten, konnten wir zumindest teilweise verstehen unter welch unmenschlichen Bedingungen hier in der brütenden Hitze gearbeitet wurde. Aber zumindest wurden wir mit einer wirklich eindrucksvollen Aussicht belohnt. Unterwegs durften wir außerdem Bekanntschaft mit Riesenschildkröten machen, die am Wegesrand mit ihrer Siesta beschäftigt waren. Zu guter Letzt kühlten wir uns zwischen den Mangroven ab und konnten bis zum Meer hinausschwimmen. Ein Traum auf Erden!

Sowohl auf der Insel Isabella als auch auf der Insel Santa Cruz gibt es einige Aufzuchtstationen und Reservate die sich um das Wohlergehen der Schildkröten kümmern um die teilweise bis zu 150 Jahre alten Lebewesen vor dem Aussterben zu bewahren. Wir hatten den Eindruck, das klappt auch sehr gut 😉!

Isla Santa Cruz

Nach vier Tagen ging es wieder auf dem Wasserweg zurück auf die Isla Santa Cruz. Dort erkundeten wir unter anderem die sogenannten Gritas. Diese mit Meerwasser gefüllten Felsspalten sind teilweise bis zu 30 Meter tief und eine wunderbare Abkühlung sowohl für Einheimische als auch Touristen. Außerdem bekommt man auch noch den ein oder anderen Fisch zu Gesicht. Leider war es aufgrund des nächtlichen Regens etwas schwieriger den lehmigen Fußweg zu meistern. Sodass unser Schuhwerk, in diesem Fall Flipflops teilweise den Geist aufgegeben haben. Dementsprechend langsam gestaltete sich der Rückweg barfuß über Lehm und Lavagestein 👣😖.

Ein anderer Barfuß-Tag aber mit wesentlich angenehmeren Untergrund, nämlich kilometerlangen feinen Sandstrand verbrachten wir an der Tortuga Bay. Hier konnten wir zwar keine Schildkröten finden, dafür richtig viele Echsen, Babyhaie und eine Rochenfamilie.

Nach so viel Wasser und Meer war es für uns an der Zeit auch mal das Hochland zu erkunden. So fuhren wir zu einem Naturreservat bei Santa Rosa welches sich ebenfalls um riesige Landschildkröten kümmerte. Außerdem konnten wir dort ein paar der Lavatunnel erkunden, die hier im Hochland Höhlen mit bis zu zwei Kilometern Länge geformt haben.

Nach so viel Natur und tollen tierischen Begegnungen hieß es für uns Abschied von den Galapagos Inseln zu nehmen, da unser Flug auf ecuadorianisches Festland nach Quito bevorstand. Wir können die Inseln wirklich nur weiterempfehlen und haben einen sehr positiven Eindruck gewonnen. Sowohl was die Freundlichkeit der Einheimischen betrifft als auch welche Bemühungen gemacht werden den Tourismus so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Des Weiteren ist es tatsächlich möglich dieses Paradies auf Erden und das ist es wirklich, mit einem nicht allzu großen Geldbeutel oder einer Kreuzfahrt zu bereisen 😉.