Nach einer nicht allzu langen Weiterfahrt kamen wir in unserem nächsten Ziel El Calafate an. Hier konnten die ein oder anderen notwendigen Einkäufe getätigt werden und wir übernachteten auf einem wunderschönen Campingplatz im grünen aber dennoch mitten in der Stadt. In El Chaltén wurden ja eigentlich nur das Bargeld und die Briefmarken knapp. Hier hatten wir allerdings mit einem anderen Problem zu kämpfen. Die Wasserleitung, die den Ort versorgt, war beschädigt und das merkte ich (Maren) leider direkt, als ich nach Tagen mich auf dem Campingplatz auf eine heiße Dusche gefreut hatte 😟. Doof gelaufen würde ich sagen aber gut es gibt schlimmeres. Am nächsten Morgen wurde der Zustand nicht gerade besser, denn es war noch nicht mal mehr genug Wasser da, um das Geschirr zu spülen, geschweige denn die Toiletten 🙈🙊 es ist schon erstaunlich wie abhängig dieser Ort von der einen Leitung ist und wie schnell aufgeschmissen man doch ist. Wir sahen lauter aufgebrachte Camper, die hektisch nach Wasser suchten und jeden fragten, ob es denn wieder was gibt.

Wir machten uns auf den Weg zum Perito Moreno Gletscher. Ein absolutes Highlight der Reise was wir bis dahin über ihn gehört hatten. Wir waren gespannt. Wir schlängelten uns die Straße entlang und konnten schon voller Vorfreude den ein oder anderen Blick auf das unendlich wirkende Eis erhaschen. Man muss dazu sagen, dass der Gletscher im Vergleich zu anderen Sehenswürdigkeiten in der Region sehr gut zugänglich ist mit gut angelegten wegen für Jung und Alt, ja sogar ein Lift für Rollstuhlfahrer ist vorhanden. Fanden wir super, dass dieses Wunder für jeden zu sehen ist!

Wir gingen den Steg entlang und da war er. Der Perito Moreno Gletscher in seiner vollen Pracht. Es war zu schön um wahr zu sein. Solche Eismassen und Dimensionen… wir konnten es kaum glauben. Man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Die unterschiedlichen Blautöne, das Knirschen der Eismassen, die tiefen endlos scheinenden Spalten im Eis, der kühle Wind um die Nase und die Sonne im Gesicht… was will man mehr?! Man denkt, es geht nicht mehr besser?? Da hat man sich getäuscht. Wir aßen unseren Snack und Daniel machte gerade eine Timelaps Aufnahme und dann passierte es. Der Gletscher kalbte am Nachmittag ein großer Eis-Brocken ab. Wir saßen da und konnten unser Glück kaum fassen. Dass wir dieses Ereignis mit eigenen Augen sehen durften. Nachmittags wenn die Sonne scheint hat man gute Chancen auf dieses Spektakel, da dann das Eis erwärmt ist und Bewegung im Gletscher herrscht.

Wir übernachten nicht im Ort an diesem Abend, sondern fuhren, (mal wieder eine Schotterpiste) entlang zu einem kostenlosen Campingplatz im Nationalpark Los Glaciares mit spektakulärem Blick auf die Berge, den Gletschersee und die Ausläufer vom Perito Moreno! Der beste Abschluss unseres Besuches.

Am nächsten Tag machten wir auf unserem Rückweg noch einen informativen Zwischenstopp am Glaciarium, nahe von El Calafate. Hier bekamen wir wichtige und sehr interessante Infos über die Entstehung der Gletscher aber auch über den Klimawandel und das Sterben derer. Die Räumlichkeiten waren sehr gut aufgebaut und kann man nur wärmstens als Ergänzung empfehlen. Natürlich gab es hier noch einen Abstecher in die Eisbar, wo wir um 14 Uhr einen Longdrink bei minus 10 Grad zu uns nahmen, mit lauter Party-Musik 😂👍🎉 da ging es rund. Das Getränk gab es natürlich auch stilecht in Gläsern aus purem Eis.

Zusammengefasst kann man sagen, dass der Perito Moreno Gletscher eigentlich "DAS" Highlight unserer Reise bisher war ein absolutes WOW-Erlebnis. Wir durften schon so viel Schönes und Beeindruckendes sehen und erleben wie z.B. Machu Pichu, die Uyuni Salzwüste, wandern auf und im Eis… aber wir waren uns einig… dieser Anblick toppte alles!